Gibt es eigentlich im Outfit Einschränkungen bzw. Vorgaben, wenn ich zur Akquise rausgehe?
Interessanterweise ist die Antwort auf diese Frage etwas, von dem sich viele nicht vorstellen können, dass es in irgendeiner Art und Weise ein Thema ist. Aber gerade in der vergangenen Woche kam diese Frage mal wieder auf den Tisch.
Sie sollten sich immer die Frage stellen: Wie will ich gesehen werden? Kleider machen ja bekanntlich Leute, sind zusammen mit Ihrer Gestik und Mimik die Komponenten, die maßgeblich den ersten Eindruck beeinflussen. An dieser Stelle ist dann oft ein „Aufschrei“ zu hören. Der Satz „Kleider machen Leute“ sei doch längst überholt, total veraltet, überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Vielleicht erscheint dies auf den ersten Blick so, auf den zweiten gilt dieser Satz mehr denn je. Unterbewusst bildet sich unser Gegenüber eine Meinung, eine Erwartungshaltung auf Basis der Dinge, die er oder sie sehen kann.
Wie wollen Sie gesehen werden
Zurück zu der zuvor gestellten Frage: Wie wollen Sie gesehen werden? Welchen Eindruck wollen Sie vermitteln? Für was soll Ihr erster Eindruck stehen? Das, was Sie tragen, ist das, was Ihr Gegenüber von Ihnen erwarten wird. Dieser Eindruck ist zum Glück nicht in Stein gemeißelt und damit veränderbar. Allerdings machen Sie es sich einfacher, wenn Sie von Anfang an auf die Erwartung einzahlen, die Sie erreichen wollen.
Die Kleidungsfrage lässt sich zusätzlich noch aus einem anderen Blickwinkel betrachten: Typischerweise werden Sie zur Akquise in eine Zahnarztpraxis gehen, um diese Praxis im besten Fall zu einhundert Prozent als Kunden zu gewinnen. In einem solchen Fall kann es schnell um einen Jahresumsatz im sechsstelligen Bereich gehen. Wenn Sie als Kunde einen sechsstelligen Betrag ausgeben wollten, welches Outfit würden Sie von Ihrem Gegenüber erwarten? Würden Sie einen kostenintensiven Sportwagen in einem Hinterhof kaufen oder dann doch lieber in das stylische, helle Autohaus mit viel Glas und Chrom?
Es gibt niemals eine zweite Chance für einen ersten Eindruck
Kleiden Sie sich so, dass Ihr Gegenüber im ersten Eindruck das gute Gefühl hat, dass seine Aufträge bei Ihnen bestens aufgehoben sind. An diesem Eindruck ändern häufig Kleinigkeiten etwas. Die nicht geputzten Schuhe, das graugewaschene Hemd, der Fleck auf der Jacke, den wir mit den Worten „für heute muss es reichen“, akzeptieren.
Wenn wir gefragt werden, welcher Kleidungsstil angemessen ist, dann empfehlen wir sportlich-elegant. Das Hemd zur Jeans, die Stoffhose zur Jeansjacke, das Sakko oder der Blazer zur Jeans. Lederschuhe, keine Sport- oder Trekkingschuhe, usw. Grundsätzlich gilt die Regel: Wenn oben sportlich, dann unten elegant oder umgekehrt. Welche Kombination zu Ihnen passt, finden Sie am besten selbst heraus oder lassen sich vom Bekleidungshaus Ihres Vertrauens beraten. Ein paar Kleidungsstücke passen in unserer Welt nicht ins sportlich-elegante Bild: Softshell-Jacken, Labor-T-Shirts, kurze Hosen, Minirock, verwaschene sowie altmodische Kleidung, defekte Kleidungsstücke und ungebügelte Kleidung, nur um einige wenige zu nennen.
Und Kleider machen doch Leute
Wenn Sie für sich herausfinden möchten, wie groß der Einfluss richtiger Kleidung ist, dann achten Sie in den nächsten Wochen bei Ihren eigenen Einkäufen einmal auf Ihr Bauchgefühl, wenn Sie unterschiedlich gekleidete und unterschiedlich gepflegte Verkäufer treffen. Vertreterbesuche im eigenen Labor sind ebenfalls eine gute Schule. Und ihr Maßstab, den Sie sich bewußt gemacht haben, den werden auch Sie im Rahmen Ihrer Akquise antreffen. Es ist eine Frage von Wertschätzung sich für sein Gegenüber attraktiv zu gestalten. Das gilt für die Produkte, die Marketingunterlagen und für die Kleidung.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Einkleiden!