Sie fragen sich bestimmt „Wozu brauche ich eigentlich einen Styleguide? Der kostet erstmal Geld und dann…?“Da haben Sie nicht Unrecht. Denn es empfiehlt sich, sich professionelle Hilfe zu holen, wenn Sie einen Styleguide erstellen möchten. Der Vorteil eines Styleguides liegt aber ganz klar auf der Hand: Stellen Sie sich vor Sie arbeiten mit einer Agentur zusammen, die ihr Firmenlogo, ihre Geschäftsausstattung und auch die eine oder andere Maxipostkarte für Sie entworfen hat. Und an irgendeinem Punkt im Laufe ihrer geschäftlichen Zusammenarbeit ist eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich und Sie müssen sich eine neue Agentur suchen. Dieser Fall kommt durchaus häufiger vor als man denkt und immer wieder stehen die Unternehmer vor den Fragen: Welche Farbcodes werden verwendet, wie darf das Logo verwendet werden, welche Schriftart soll wofür verwendet werden, etc. Gerade wenn in den Kommunikationsmitteln keine Kontinuität zu erkennen ist, kann es für den Firmeninhaber viel Rennerei bedeuten diese Informationen zu besorgen oder für eine neue Agentur sehr viel Arbeit die verschiedenen Varianten auf Basis der bestehenden Kommunikationsmittel rauszufiltern. Ein Styleguide stellt sicher, dass sich ihre Marke immer gleich anfühlt und ausschaut. Selbst dann, wenn verschiedene Personen ihre Werbemittel, ihre Website oder ähnliches gestalten.
Aber warum ist das eigentlich so wichtig?
Stellen Sie sich doch mal einen Geschäftspartner vor, der immer großen Wert auf sein äußeres gelegt hat und dazu auch noch sehr redegewandt war. Stellen Sie sich nun dieselbe Person in zerrissenen Jeans, ausgetretenen Turnschuhen, einem zerschlissenen Hemd und ungepflegten Haaren vor. Vielleicht hat er auf einmal auch noch einen völlig anderen Sprachstil. Wie würden Sie sich dann fühlen? Würden Sie diesem Geschäftspartner das gleiche Vertrauen wie zuvor entgegenbringen oder würden Sie sich fragen was wohl mit ihm los ist und erstmal misstrauisch sein oder sogar ein Stück auf Abstand gehen?
Denselben Effekt kann man auch bei Marken beobachten, die kein stringentes Auftreten haben. Unbeständigkeit wird ihre Kunden verwirren und im Extrem sogar entfremden. Daher ist es so wichtig einen Styleguide zu haben, der ihrem Unternehmen dabei hilft, Kontinuität quer durch alle Kanäle zu vermitteln.
Ihre Geschichte
Am Anfang eines Styleguides steht immer ihre Geschichte. Wer sind Sie? Was ist ihre Mission und was ihre Vision? Welche Werte vertreten Sie und wie sieht ihre Unternehmenspersönlichkeit – sprich ihre Corporate Identity – aus. Dieser Teil ihres Styleguides hilft künftigen Designern zu verstehen, wie ihre Marke dargestellt werden soll.
Ihre Zielgruppe
Herauszufinden, wer ihr Publikum ist, ist eine der wichtigsten Komponenten für ein erfolgreiches Marketing. Ohne zu wissen, wen Sie ansprechen wollen, ist es sehr schwierig, die eigene Marke auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe abzustimmen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wer eigentlich ihre Zielgruppe ist, ist das nicht tragisch. In diesem Fall kreieren Sie einfach eine so genannte Buyer Persona. Diese Buyer Persona ist eine Person, die sämtliche Eigenschaften ihrer idealen Zielgruppe wiederspiegelt. Hierbei ist es wichtig die Buyer Persona so genau wie möglich zu definieren. Sprich nicht einfach nur zu sagen, dass die Buyer Persona z. B. eine Frau ist, sondern dass die Buyer Persona eine Frau im Alter zwischen 35 und 44 Jahren ist.
Ihr Firmenlogo
Ihr Firmenlogo spiegelt nicht nur ihre Corporate Identity wieder, sondern ist auch ein wesentlicher Bestandteil ihres visuellen Erscheinungsbildes. Daher ist es wichtig im Vorfeld festzulegen wie das Firmenlogo aussehen und verwendet werden darf. Alle genehmigten Versionen ihres Logos sollten mit Beispielbildern im Styleguide festgehalten werden. Außerdem sollten Sie festlegen, wann welche Version ihres Logos verwendet werden darf. Ihr Farbkonzept Die Firmenfarben richten sich zum einen nach der eigenen Unternehmensmission, zum anderen aber auch nach der Zielgruppe. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Unternehmen aus der Gesundheitsbranche die Farbe grün als Primärfarbe haben. Denn diese Farbe wird in unserem Kulturkreis u. a. mit gesund assoziiert. Wählen Sie 2 bis maximal 4 Hauptfarben, die Ihre Marke widerspiegeln und bleiben Sie bei ihnen! Ihre Marke wirkt schnell inkonsistent und der Wiedererkennungseffekt geht verloren, wenn Sie immer wieder andere Farben oder nicht genau die zuvor ausgewählten Farbtöne verwenden. Stellen Sie sich einmal das Coca Cola Logo in einem anderen Rotton vor oder das Telekom Logo nicht in dem charakteristischen Telekom Magenta vor. Würden Sie die Logos auch bei einem flüchtigen Blick darauf direkt wiedererkennen? Vermutlich eher nicht. Daher ist es wichtig immer genau dieselben Farbcodes zu verwenden und deren Hex-Codes, RGB- und CMYK-Farbcodes zu notieren, so dass Sie sicher sein können, dass Sie bei allem, was Sie tun, exakt die gleichen Farben verwenden.Falls Sie noch Inspirationen benötigen, dann schauen Sie doch mal Adobe Color CC vorbei. Dort haben Sie nicht nur die Möglichkeit eigene Farbpaletten zu erstellen, sondern Sie können sich auch von einer Vielzahl anderer Farbpaletten inspirieren lassen. Ihre Typographie Mit der durchgängigen Nutzung einer Schriftfamilie wird Kontinuität vermittelt und der einheitliche Auftritt des Erscheinungsbildes gesichert. Wählen Sie daher 2 bis 4 Schriftarten aus, die Sie dauerhaft für ihr Unternehmen verwenden möchten und die zu ihrer Marke passen. Beachten Sie, dass zwar eine verspielte Schrift ihnen gefallen mag, aber das diese nicht unbedingt zu einem Dentallabor passen. Idealerweise wählen Sie eine Schriftart für Überschriften, eine für Unterüberschriften, eine für den Fließtext und gegebenenfalls eine Handschrift für Zitate. Wichtig ist hierbei, dass Sie auf eine gute Darstellung in allen Schriftgrößen achten, dass Sie den Grauwert berücksichtigen und dass auch die Form eine Rolle spielt.
Ihre Bildsprache
Ihre Bilder spielen eine große Rolle bei der Wahrnehmung Ihrer Marke. Dabei wirkt ein Bild zum einen durch seine inhaltliche Absicht und zum anderen durch seine formale Gestaltung auf den Betrachter.
Was sollte nach Möglichkeit bei ihren Bildern im Vordergrund stehen. Welche Botschaft / welches Gefühl möchten Sie transportieren? Soll bei der Darstellung von Produkten und Personen mit Tiefenschärfe gearbeitet werden? Des Weiteren ist die Frage, ob die Bilder im Hochformat oder vertikal aufgenommen werden sollen. Eventuell haben Sie in ihrem Logo auch ein Designelement, welches bei der Darstellung von Bildern aufgegriffen wird. Welche Farbsprache sollen die Bilder haben?
Ihre Sprache
Welche Sprache spricht ihr Unternehmen? Werden ihre Kunden gesiezt oder geduzt? Sind Sie eher autoritär und ernst oder darf es bei ihnen auch mal spaßig zugehen? Idealerweise schreiben sie eine Liste von Adjektiven auf, die ihre Unternehmenskommunikation nach außen beschreibt. Achten Sie darauf, dass in sämtlichen Kommunikationsmitteln ihres Unternehmens derselbe Sprachstil herrscht.
Fazit
Einen Styleguide schüttelt man nicht mal so eben aus dem Ärmel. Aber die Arbeit lohnt sich! Je mehr Menschen etwas sehen und an Ihre Marke denken können, desto besser/bekannter werden Sie sein. Wenn Sie noch Fragen zum Thema Styleguide haben oder Hilfe bei der Erstellung eines Styleguides benötigen, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne!